Beschwerden und Anfragen an die Rennkommission - Lauf 3

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  • !english version will follow soon!

    Die Rennkommission bestand aus den folgenden Fahrern:
    Christian Strauss
    Christian Lasse
    Daniel Kretschmer
    Malte Raabe (Beisitzer)

    Entscheidungen der Rennkommission zu den gemeldeten Vorfällen:

    Fall 1 - Thomas Binder gegen Malte Schneider:
    Es kommt zu zwei Kontakten zwischen den Fahrzeugen von Thomas Binder und Malte Schneider.
    Der erste Kontakt findet etwa 250 Meter vor der Kurve statt (50 Meter vor dem 200-Meter-Schild). Dieser Kontakt kommt dadurch zustande, dass Thomas Binder den bereits knapp neben ihm befindlichen Malte Schneider aggressiv bedrängt und versucht diesen weiter auf die Innenbahn zu drücken. Das Regelwerk schreibt hierzu:

    Regelwerk für Rundstreckenrennen schrieb:

    2.2.5. Manöver die andere Fahrer behindern, so wie vorsätzliches Abdrängen eines Fahrzeuges über die Streckenbegrenzung oder jede andere abnorme Wechsel der Linie ist streng verboten.
    Wichtig ist hierbei der erste Teilsatz "Manöver die andere Fahrer behindern ...[sind] streng verboten.
    Die Richtlinien für Rennkommissare in Anhang A erklären das etwas deutlicher:

    Regelwerk Anhang A schrieb:

    4.3. [...]Wenn zwei Fahrzeuge sich nebeneinander befinden, egal zu welchen Teilen, müssen die Fahrer den Platz des anderen Fahrers respektieren. Es ist unerheblich wer vorne ist oder wie weit vorne ein Fahrer ist, ein Fahrer darf keine Bewegung ausführen, die in den vom anderen Fahrzeug eingenommenen Platz führen würde. Beide Fahrer haben das recht in einer geraden Linie weiterfahren zu dürfen.
    [...]
    Sehr aggressives Bedrängen eines Fahrers auf einer Geraden ist nicht gestattet. Theoretisch wird ein Fahrer auch unter starkem Bedrängnis durch einen anderen Fahrer nicht zu einem Spurwechsel gezwungen, da Fahrer jedoch menschlich sind wird er wahrscheinlich durch ein spontantes Ausweichmanöver auf das Bedrängnis reagieren.
    Der erste Kontakt wurde daher von Thomas Binder ausgelöst und verschuldet. Außerdem ist im Replay zu dieser Zeit noch keine Lenkbewegung von Malte Schneider in Richtung des Fahrzeugs von Thomas Binder zu erkennen, was diese Einschätzung noch bestätigt.
    Nach dem ersten Kontakt rutscht das leicht instabil gewordene Fahrzeug von Malte Schneider bis an die äußerste Grenze der Strecke, beide Reifen der rechten Seite befinden sich auf der weißen Linie.

    Der zweite Kontakt findet auf Höhe des 200-Meter-Schilds statt.
    Thomas Binder ist nach dem ersten Kontakt noch weiter nach rechts in Richtung Malte Schneider gezogen, sodass sich beide Fahrzeuge leicht überlappend am äußerst rechten Rand der Strecke befinden.
    Neben dem Fahrzeug von Thomas Binder ist ziemlich genau eine Fahrzeugbreite Platz, Malte Schneider kann also theoretisch in gerader Linie weiterfahren.
    Im Replay ist eine Lenkbewegung von Malte Schneider nach links in das Fahrzeug von Thomas Binder erkennbar.
    In Zeitlupe sieht es so aus, als ob diese Lenkbewegung eine bewusste Aktion ist. Sieht man sich den Fall in Normalgeschwindigkeit an, entsteht allerdings der Eindruck, dass die leichte Lenkbewegung nach links von Malte Schneider auch dem Abfangen des Gegenpendlers vom ersten Kontakt (ausgelöst durch Thomas Binder) dienen könnte.
    Auch nach einer Stunde intensiver Replay-Sichtung und Beratung durch die ReKo konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass die Lenkbewegung NICHT dem Abfangen des Gegenpendlers dient.

    Da nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden kann, dass die Lenkbewegung von Malte Schneider absichtlich durchgeführt wurde, wird hier gemäß dem Grundsatz "in dubio pro reo" für den Angeklagten Malte Schneider entschieden.

    Fazit:
    Für Malte Schneider - [P00] Freispruch
    Für Thomas Binder - [P15] Schriftliche Verwarnung / Die Grenze der zulässigen Aggressivität wurde hier definitiv überschritten, ein derart aggressives Bedrängen eines Fahrers kann nicht geduldet werden und wäre im Falle eines Unfalls von Malte Schneider mit einer höheren Strafe belegt worden

    Fall 2&3: Azar Alamouri gegen Till Müller und Nick Quath (+Thoralf Bruder)
    Die ersten beiden von Azar Alamouri gemeldeten Vorfälle werden hier zusammengezogen, da bei Sichtung des Replays ersichtlich wurde, dass diese zusammen gehören.
    Der Vorfall ereignet sich in Kurve 1 der ersten Runde des ersten Rennens.
    Mehrere Fahrzeuge befinden sich in der Anfahrt auf Kurve 1, darunter Azar Alamouri, Nick Quath, Till Müller, Erik Gluminski und Thoralf Bruder.
    Thoralf Bruder ist schon weit vor der Bremszone mit dem halben Auto abseits der Strecke mit zwei Reifen auf der Wiese unterwegs. Thoralf betätigt dann (noch mit zwei Reifen auf der Wiese) die Bremse, wodurch sich das Fahrzeug vollständig eindreht und eine 180°-Drehung absolviert. Das Auto rollt dann rückwärts in Kurve 1, trifft in der ersten Kurve Erik Gluminski, welcher daraufhin Till Müller trifft, der wiederum Azar Alamouri leicht berührt, welcher leicht das Heck verliert. Dadurch kommt es zwischen T1 und T2 zu einer Berührung zwischen Azar und Nick Quath, die dazu führt, dass Azar komplett nach links über den Kerb gehen muss.
    Azar versucht so schnell wie möglich wieder nach rechts auf die Strecke zu kommen, da er die Kurve ja abgekürzt hat und wird dort von Nick getroffen.
    Die Rennkommissare haben sich einstimmig dazu geäußert, dass NIck Quath hier kein Vorwurf gemacht werden kann. Jeder Rennkommissar (und auch ich) wäre davon ausgegangen, dass Azar in einem relativ flachen Winkel zurück auf die Strecke kommt, da die Kurve ja so oder so schon gecuttet war. Es bestand keine Notwendigkeit aktiv wieder nach rechts zu lenken, um auf die Strecke zurückzukommen.

    Fazit:
    Für Till Müller - [P00] Freispruch
    Für Nick Quath - [P00] Freispruch / Rennunfall
    Für Thoralf Bruder - [P03] 5 Punkte Abzug in allen Wertungen / Mangelnde Fahrzeugbeherrschung; Thoralf hätte sich mit seiner Erfahrung bewusst sein müssen, dass man ein Auto (egal welcher Art) nicht mit zwei Reifen auf der Wiese abbremsen kann. Das Bremsen auf der Wiese hat eine Kettenreaktion in T1 und T2 mit insgesamt 4 Fahrern ausgelöst.

    Fall 4: Azar Alamouri gegen Till Müller
    In der Anfahrt auf Kurve 1 in der ersten Runde des zweiten Rennens verliert Till Müller sein Fahrzeug und berührt Azar Alamouri leicht an der Seite. Der Dreher von Azar wurde aber nicht durch diese Berührung ausgelöst, sondern dadurch, dass er selbst zu spät gebremst hat und Sandro Müller vor ihm am Heck trifft, woraufhin sich das Fahrzeug eindreht.

    Fazit:
    Für Till Müller - [P00] Freispruch

    Fall 5: Azar Alamouri gegen Thoralf Bruder
    Thoralf Bruder verliert in der Bremszone von Kurve 1 in der vierten Runde des zweitens Rennens das Heck seines Fahrzeugs, schneidet notgedrungen T1 und trifft Azar Alamouri in spitzem Winkel am Heck, woraufhin dieser sein Fahrzeug verliert.
    Der Kontrollverlust von Thoralf Bruder wurde nach einstimmiger Meinung der Rennkommissare dadurch ausgelöst, dass die Bremse zu lange zu stark betätigt wurde, wodurch die Hinterachse blockiert und sich das Fahrzeug eindreht.

    Fazit:
    Für Thoralf Bruder - [P03] 5 Punkte Abzug in allen Wertungen / Mangelnde Fahrzeugbeherrschung; Persönlich gebe ich jedem der neu mit Fronttrieblern, und speziell WTCC-Fahrzeugen anfängt, den grundsätzlichen Tipp zur Fahrzeugbeherrschung, dass die Bremse in den oberen drei Gängen (6, 5 und 4) problemlos voll betätigt werden kann, in den unteren drei Gängen (3, 2 und 1) jedoch immer weiter gelupft werden muss, da man sonst Gefahr läuft das Heck zu verlieren. Nach 5 Rennen in 3 Läufen sollte man das verinnerlicht haben. Der Verlust der Fahrzeugkontrolle hätte so vermieden werden können.




    Noch von mir persönlich ein paar Worte:
    Es wurde hier im Thread geschrieben, dass Fahrer X sich ja nicht beschweren bräuchte, da dieser einem selbst ja auch schon öfter mal ins Auto gefahren ist (was nicht gemeldet wurde).
    Wenn diese Vorfälle nicht gemeldet werden, können sie auch nicht beurteilt werden.
    Übersetzt heißt das "das ist eigentlich nicht richtig, wenn er das meldet, immerhin hab ich ihn auch nicht gemeldet".
    Es kann nicht der Fehler von Fahrer X sein, wenn andere Fahrer keine Vorfälle melden. Aus Sicht der Rennleitung und der Rennkommission, hat vor dem Rennen in Monza niemand irgendeinen Fehler gemacht und es sind alle blitzsauber gefahren, da ja nichts gemeldet wurde. Das ist genau der Grund, warum ich seit Monaten immer wieder betone, man solle Vorfälle doch bitte melden.

    Auch wurde mir von einem anderen Fahrer per PM Mitgeteilt, dass alle Gegner von Fahrer X freizusprechen sind. Die Begründung lautete, dass Fahrer X eben selbst auch schon öfter mal Fehler gemacht hat, und das auch nicht gemeldet wurde. Fahrer X solle doch froh sein, dass ihn niemand gemeldet hat.
    Dazu fällt mir persönlich auch nicht mehr viel ein... es sollen Fahrer freigesprochen werden, weil der Fahrer der sie gemeldet hat, selbst ein paar Fehler gemacht hat (angeblich), und nie gemeldet wurde.
    Dass so etwas nicht sein darf, versteht sich meiner Meinung nach von selbst... dann können wir auch anfangen Strichliste zu führen, mit "Unfall-Guthaben". Da schauen wir dann drauf, und wenn ein Fahrer gemeldet wird, dann sehen wir "ah, der Fahrer der es gemeldet hat, der hat auch schonmal einen anderen abgeschossen, ohne dass es gemeldet wurde, der bekommt einen Freischuss abgezogen". Das kann wohl auch nicht die Lösung sein.

    Falls sich noch jemand fragt, warum die ReKo seit neuestem gevotet wird, und warum da ein Beisitzer mit drin hockt... da oben stehts ;)

    Gruß
    Malte =)

    Edit:
    Falls sich jemand ungerecht behandelt fühlt oder die Entscheidungen nicht nachvollziehen kann, dann darf er mich gerne per PM oder Teamspeak ansprechen, ich gehe dann gern nochmal mit der Person zusammen die Replays durch. An den Entscheidungen ändert das allerdings nichts.
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  • english version for the incidents involving Azar Alamouri @Azar Alamouri

    Incident 2&3: Azar Alamouri vs. Till Mueller and Nick Quath (+Thoralf Bruder)
    The first two incidents reported by Azar Alamouri were handled as one, since while watching the replay it became visible, that these belong together.
    The incident happened in turn 1 in the first lap in the first race.
    Several cars are approaching turn 1, among others Azar Alamouri, Nick Quath, Till Mueller, Erik Gluminski and Thoralf Bruder.
    Long before the braking area, Thoralf Bruder is driving his car halfway off-track, two tires are completely on the grass. Thoralf then hits the brake (driving on the grass with two wheels), by what the car is completely spinned around and does a 180° turn. The car then rolls backwards into turn 1, hits Erik Gluminksi in turn 1, who then hits Till Mueller, who then touches Azar Alamouri, who loses controll of his rear end. Caused by all these little hits, Azar hits Nick Quath between turn 1 and 2, what leads to Azar having to go completely over the kerb on his left side.
    Azar then tries to get back on the track as soon as possible, because he cutted the turn . While re-entering the track, he gets hit by Nick.
    The stewards have decided unanimously, that Nick can't be accused for having hit Azar. All stewards (and myself) would have assumed, that Azar comes back to the track in a better angle. There was no need to get back on track so extremely fast, since the corner was cutted anyway.

    Conclusion:
    For Till Mueller - [P00] No Penalty / acquittal
    For Nick Quath - [P00] No Penalty / acquittal
    For Thoralf Bruder - [P03] -5 points to all standings / Lack of car control; With his experience, Thoralf should have known that it's not possible to brake any type of car with two wheels on the grass. Hitting the brake with two wheels on the grass caused a chain reaction involving at least 4 cars

    Incident 4: Azar Alamouri vs. Till Mueller
    Approching turn 1 in the first lap in the second race, Till Mueller loses control of his car and touches Azar Alamouri slightly in his side. However, Azar's car spinning was not caused by this. Azar misjudged his own brake point and hit Sandro Müller in the rear, what then caused Azar's spin.

    Conclusion:
    For Till Mueller - [P00] No Penalty / acquittal

    Incident 5: Azar Alamouri vs. Thorald Bruder
    Thoralf Bruder loses the control of his car's rear end while braking for turn 1 in the fourth lap of the second race. He then has to cut the first corner, going over the kerb, and finaly hits Azar Alamouri in a sharp angle, what causes Azar to spin.
    The stewards have decided unanimously, that Thoralf's loss of car control was caused by engaging the brake too hard for too long, causing the rear axle to lock and losing the rear end of the car.

    Conclusion:
    For Thoralf Bruder - [P03] -5 points to all standings / Lack of car control: Personally, i tell all drivers who start driving FWD cars, especially WTCC, that they can fully engange the brakes in the upper three gears (6, 5 and 4), but they have to lift the brake in the lower three gears (3, 2, and 1) to avoid locking the rear axle and losing the car. After 5 races in 3 events, Thoralf should have internalized this. The loss of car control could have been avoided by doing this.
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